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Regelmäßig werden die ca. 400 Zulassungsbezirke in Deutschland von dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungen (GVD) überprüft und in Regionalklassen eingeteilt. Somit wird es bei ca. sechs Millionen Autofahrern, vorteilhafte oder unvorteilhafte Änderungen in ihrer Kfz-Versicherung geben.
Besonders betroffen sind Großstädte, weil es da viel öfter zu Unfällen kommt.
Geänderte Regionalklassen bedeuten auch geänderte Preise. Die Auswertung der Schadensstatistik erfolgt im Spätsommer gefolgt von der Anpassung der Regionalklassen für die Kfz-Haftpflichtversicherung. Für rund 3,8 Millionen Autohalter in 43 Bezirken wird es somit teurer. Andererseits wird es für 2,2 Millionen Fahrzeughalter in 31 Bezirken günstiger. Für die meisten Autofahrer, etwa 36,4 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherten, in den restlichen 336 Bezirken bleiben die Regionalklassen gleich und somit unverändert.
Wo die teuren Schäden entstehen, oder wo es nur selten Schadensfälle gibt, berechnet der GVD jedes Jahr und bildet die Schadensbilanzen der rund 400 Zulassungsbezirke in Deutschland und teilt diese in Regionalklassen ein. Je besser die Einstufung der Regionalklasse ist, umso günstiger gestaltet sich der Versicherungsbeitrag. Darüber hinaus spielen auch andere Faktoren in der Entwicklung des Versicherungsbeitrages eine Rolle und ist nicht immer von der Einstufung der Regionalklasse abhängig.
In der diesjährigen Berechnung erreichen besonders Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Hollstein gute Einstufungen der Regionalklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung. Laut GDV verursachten die dort zugelassenen Fahrzeuge weniger oder weniger teure Schäden als im Bundesdurchschnitt. Der Deutsche Vorzeigebezirk 2023 ist der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg – Dort sind die Schäden rund 30 Prozent niedriger als im Durchschnitt. Die hohen Regionalklassen weisen besonders Großstädte aus und Teile Bayerns. Berlin ist der Bezirk mit der schlechtesten Schadensbilanz und liegt fast 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Nicht nur die Kfz-Haftpflicht- sondern auch die Kasko-Versicherungen ändern sich durch die aktuelle Regionalstatistik. Rund 3,7 Millionen Teil- oder Vollkaskoversicherte zahlen künftig weniger, ca. 3,3 Millionen mehr und bei ca. 30,6 Millionen Kaskoversicherte bleibt der Beitrag unverändert.
Ausschlaggebend für die Schadensbilanz der 412 Zulassungsbezirke ist nicht wo der Schaden entstanden ist, sondern in welchem Bezirk das Fahrzeug zugelassen ist.
Sowohl für die Kfz-Haftpflicht-, die Teilkasko- und die Vollkaskoversicherung gibt es Regionalklassen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung deckt hauptsächlich die Schäden der Unfälle an denen Dritte geschädigt wurden. Die Kaskoversicherungen übernehmen die Kosten der selbstverursachten Unfälle und für alle anderen Kasko-Schadensfälle unter anderem für Glasschäden, Wildunfälle, Fahrzeugbrände, Autodiebstähle und Schäden verursacht durch Naturereignisse. Die aus diesen Bereichen errechneten Schadensbilanzen werden in einen Indexwert umgerechnet, der der jeweiligen Regionalklasse zugeordnet wird. Für die Kfz-Haftpflicht gibt es 12, für die Teilkasko 16 und für die Vollkasko 9 Klassen.