Klimaanlagen von E-Autos saugen binnen drei Stunden den Akkus leer?

Auch im Winter halten E-Auto-Batterien lange genug.

Wenn man im E-Auto im Winter im Stau steht, soll man angeblich nur drei Stunden Zeit haben bis einen die Kälte einholt, weil der hohe Stromverbrauch der Klimaanlage den Akku dann leergesaugt hat. Das ist natürlich Unsinn!

Eine alte Geschichte verbreitet sich auf Facebook erneut: „Wenn alle Autos elektrisch wären und wir in einem dreistündigen Stau in der Kälte eines Schneesturms stecken würden, wären unsere Batterien komplett leer“.

Seit November verbreitet sich diese Behauptung und sie ist nicht neu. Elektroautos halten tatsächlich in Staus wesentlich länger durch sofern die Batterie nicht bereits im Vorhinein fast leer war.

Im Februar 2021 testete der ADAC die Batterien zweier Elektrokleinwägen unter folgenden Testbedingungen: Frosttemperatur, Standlicht, Sitzheizung und laufende Heizung. Die Batterie des Renault Zoe, 52 Kilowattstunden, hielt 15 Stunden und die des VW e-Up, 32,2 Kilowattstunden, 17 Stunden.

2022 hat der ADAC einen weiteren Test veröffentlicht. In einer Kältekammer bei -10 Grad Celsius wurden sieben unterschiedliche Elektrofahrzeuge mit unterschiedlichen Akkugrößen darauf getestet wie lange der Akku hält, wenn die Klimaanlage auf 20 Grad Celsius eingestellt ist. Bestätigt wurde, dass keiner Angst haben muss im Stau frieren zu müssen, denn die Heizleistung mit 1,5 bis 2 kW ist sehr gering und hält stundenlang soweit der Akku vor Staubeginn nicht bereits weitgehend entladen war.

Die Akkus fassen selbst bei kleinen Modellen wie dem VW e-Up ca. 30 Kilowattstunden. Bei größeren Fahrzeugen wie der Tesla 57 Kilowattstunden und der BMW iX fasst mehr als 100 Kilowattstunden.

Selbst wenn man 12 Stunden in einem Stau stehen würde, wäre mit einem Stromverbrauch von 18 bis 24 Kilowattstunden zu rechen und in dem Test des ADAC in der Kältekammer, waren die Fahrzeuge nicht besetzt und somit wurde die Heizleistung durch die abgestrahlte Körperwärme nicht zusätzlich reduziert.