
Ein Alptraum jeden Autofahrers – Der Reifen hat einen Platten!
Alle 150.000 Kilometer hat ein Autofahrer statistisch gesehen eine Reifenpanne.
Das kommt also nicht so oft vor, doch wenn dann steht man oft Ratlos da und es wäre gut zu wissen was zu tun ist.
Glücklich schätzen kann sich einer, wenn sein Fahrzeug noch ein Reserverad hat oder auch nur ein Notrad, das ist heutzutage kaum noch der Fall. Der Großteil der PKWs ist nur noch mit einem Reifenreparaturset, bestehend aus einem Kompressor oder einem Flickspray (Reifenpannenspray), ausgestattet.
Wie bemerkt man, wenn ein Reifen platt ist? Das Auto fängt an zu „schwimmen“ und/oder man hört ein schlagendes Geräusch, ein poltern. Dann sollte man Ruhe bewahren und so schnell wie möglich, ohne stark zu bremsen, rechts ranfahren und anhalten, die Warnweste anziehen und das Warndreieck, mindestens 50 Meter vom Fahrzeugt, auf Landstraßen 100 Meter und auf der Autobahn 150 Meter entfernt, aufstellen.
Mit einem vollwertigen Reserverad ist man bestens ausgestattet, weil mit diesem Rad uneingeschränkt gefahren werden kann. Mit einem Notrad das viel schmaler ist, darf eine Geschwindigkeit von 80 Km/h nicht überschritten werden und es sollte umgehend eine Kfz-Werkstatt aufgesucht werden. Die Anleitung zum Radwechsel ist der Bedienungsanleitung zu entnehmen. Hier steht auch drin wo alles zu finden ist – In der Regel befinden sich die Utensilien im Kofferraum unter dem Kofferraumboden.
Ein Reserverad ist allerdings schwer und verbraucht zusätzlich hochgerechnet auf 100.000 Km ca. 60 Liter Kraftstoff.
Ein Notrad ist schmäler und leichter, braucht weniger Platz und ist die günstigere Alternative zu einem vollwertigen Ersatzrad. Das Notrad kann bei allen Reifenschäden zum Einsatz kommen sofern nicht der Radkasten oder die Bremsleitung beschädigt ist.
Statt eines Ersatzrades oder eines Notrades, haben heutzutage viele Autos nur noch Pannensets, bestehend aus Pannenspray und Kompressor, an Bord. Das Pannenset reicht in den meisten Fällen um bei einer Reifenpanne schnell wieder mobil zu werden. Allerdings können damit nur leichte Reifenschäden, wie eingefahrene Schrauben oder Nägel, notdürftig repariert werden. Wie das zu machen ist steht auch in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Es ist nur eine Notlösung und ein auf diese Weise geflickter Reifen muss umgehend in einer Fachwerkstatt begutachtet werden.
Um einen Reifen notdürftig abzudichten ist die folgende Vorgehensweise ratsam:
– Das Loch bzw. die Stelle an der der Reifen Luft verliert so bewegen, dass diese Stelle unten liegt
– Das Dichtmittel durch das Ventil in den Reifen sprühen
– Das Rad ein paar Mal hin und her bewegen, damit sich das Dichtmittel besser verteilen kann
– Kurz warten und dann den Reifen mit dem mitgelieferten Kompressor auf Betriebsdruck bringen
– Langsam zur nächsten Fachwerkstatt fahren
Wenn ein Reifen stärker beschädigt ist oder sogar einen Riss hat oder das Gewebe sichtbar ist, darf das Pannenset an diesem Reifen nicht angewendet werden.
Ein mit Reifendichtmitteln bearbeiteter Reifen darf laut Straßenverkehrszulassungsordnung nicht repariert werden.
Es gibt eine Art von Reifen die bei einer Reifenpanne nicht geflickt werden müssen – Der Runflat-Reifen. Mit diesen Reifen kann auch ohne Luft, vorsichtig und langsam, weitergefahren werden. Die verstärkten Seitenwände oder eine zusätzliche Gummieinlage verhindern das einfallen des Reifens bei Druckverlust. Das führt dazu, dass eine Reifenpanne oft nicht sofort erkannt wird, doch dafür gibt es die Reifendrucksensoren die einen veränderten Reifendruck melden. Mit diesen Reifen kann mit geringerer Geschwindigkeit, ca. 80 Km/h noch bis zu 100 Km weitergefahren werden ohne einen Schaden für die Felge zu befürchten. Auch hier muss der nächste Weg der zur Fachwerkstatt sein.
Grundsätzlich können Reifen mit Stichverletzungen in einer qualifizierten Fachwerkstatt repariert werden und müssen nicht immer gleich ersetzt werden. Wenn ein Reifen ersetzt werden muss hängt es von dem Abnutzungsgrad des Profils ab, ob Reifen paarweise erneuert werden müssen. Die Sicherheit geht immer vor.